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Manuelle Therapie - das Konzept

Der Begriff der Manuellen Therapie beschreibt die Heilung (griech.: Therapie) mit den Händen.

Die Manuelle Therapie stellt ein physiotherapeutisches Untersuchungs- und Behandlungskonzept des Bewegungsapparates dar. Es konzentriert sich schwerpunktmäßig auf das Gelenk und seine umliegenden Strukturen. Behandelt wird also das Gelenk als Einheit mit Knorpel, Kapsel sowie Muskulatur und Bändern, die in unmittelbarer Nähe liegen. Meist handelt es sich um Gelenke, die in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt oder schmerzhaft sind, was häufig durch lange Ruhigstellung z.B. im Gips oder durch Schonhaltung wegen Schmerzen entsteht.

Geschichte der manuellen Therapie

Der Begriff Manuelle Therapie wurde in den 60er Jahren von F. Kaltenborn (Physiotherapeut) eingeführt und betonte damit die Ergänzung, welche die Manuelle Therapie der damals vorwiegend aus Übungsanweisungen und Verhaltensänderungen bestehenden Physiotherapie brachte. Dies galt insbesondere für Deutschland, wo die Massage als klassische Behandlung mit den Händen weitgehend von einem anderen traditionsreichen Berufsstand ausgeübt wurde. Das Behandeln mit den Händen bedeutet aber nicht notwendig, dass es sich um Manuelle Therapie handelt. Was verbirgt sich also hinter diesem Ausdruck? Um diese Frage zu beantworten, müssen wir noch weiter in die Geschichte zurückblicken, um zu sehen, wie sich aus verschiedenen manuellen Behandlungsformen der heutige Zweig der Manuellen Therapie herauskristallisiert hat. In der Geschichte der Medizin ist die Separation (= Trennen) der Gelenkpartner als Traktion (= Zug) in vielen Darstellungen aus vorchristlichen Werken der Medizin bekannt. Sie ist ein wesentliches Charakteristikum der Manuellen Therapie. In der wohl ältesten Abbildung aus Indien streckt Lord Krishna den deformierten Rücken der gläubigen Kubja, indem er stehend ihre Füße fixierte und sie am Kinn hochzieht (ca.3500-1800 v. Chr.). Auch Hippokrates (460-377 v. Chr.) unterstrich die Bedeutung der Wirbelsäulenbehandlung für viele Leiden und benutze axiale Traktion, indem er z.B. Patienten mit den Beinen kopfüber an einer Leiter festband, die er aus geringer Höhe kontrolliert auf den Boden aufschlagen ließ, was eine ruckartige Traktion ergeben haben muss. Im Mittelalter und der Renaissance verbreitete und festigte sich das griechische Denken und die Behandlungstechniken mit axialer (= in Längsrichtung des Knochens) Traktion. Im 19. Jahrhundert entstanden in Amerika zwei einflussreiche Schulen der manuellen Behandlung. 1874 gründete der Arzt Dr. A. Still die Osteopathie, die vorwiegend von einer gestörten Funktion der Bewegungseinheit ausgeht und diese mit Weichteiltechniken, Mobilisationen und Manipulationen zu beheben sucht. 1895 wurde die Chiropraktik von D.D. Palmer ins Leben gerufen, welche, unterstützt durch Röntgendiagnostik, eher die Fehlstellung der Gelenke, insbesondere Subluxationen (=„Verschiebungen“), als Ursache vieler Schmerzen ansieht und versucht, diese durch Manipulationen („Mobilisation mit einem Impuls“) zu korrigieren.

Manuelle Therapie

Manuelle Therapie in der Physiotherapie

Die Geschichte der Physiotherapie ist noch jung, wenn man bedenkt das die erste Krankengymnastikschule 1902 in Kiel entstand und Dr. J. Menell 1907 begann, Physiotherapeuten auch in der manuellen Gelenkuntersuchung und –behandlung zu unterrichten. Zwei Krankengymnasten nutzen ihr Wissen und Können um die manuelle Behandlung zu zwei unterschiedlichen Konzepten zu entwickeln. Freddy Kaltenborn und Geoffrey Maitland, deren Konzepte sich aber insbesondere durch technische Details unterscheiden. 1974 bildeten sie gemeinsam die „International Federation of Orthopaedic Manipulative Therapists“.

Die Behandlung

Die Auswahl der spezifischen Behandlungsmaßnahmen hängt von der jeweils betroffenen Struktur (Bänder, Kapsel…) ab. Es untersucht und behandelt das gesamte Gelenk inklusive aller Strukturen, die damit verbunden sind. Die Dosierung der Behandlung ist besonders wichtig. Dabei ist zu beachten: Viel hilft nicht unbedingt viel! Es sollte nach jeder gezielten Anwendung einer symptomlindernden Maßnahme deren Wirkung kontrolliert werden! Durch diese Kontrolle kann jederzeit auf Änderungen der Entwicklung des Geschehens mit einer entsprechenden Anpassung der Behandlungstechniken, wie beweglichkeitsfördernde Maßnahmen, beweglichkeitsmindernde Maßnahmen, sowie Information und Training, reagiert werden. Dadurch bleibt die Therapie zielgerichtet, und überflüssige oder gar nachteilige Maßnahmen werden vermieden. Deshalb bleibt die Manuelle Therapie besonders geschulten Physiotherapeuten vorbehalten.

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